Als Skoliose bezeichnet man die dreidimensionale Verformung der Wirbelsäule. Das ist der Fall, wenn die Wirbelsäule über zehn Grad seitlich abweicht und die Wirbel sowie der Brustkorb rotiert sind. Etwa zwei bis drei Prozent der Menschen sind davon betroffen, viermal häufiger Frauen als Männer. Wichtig zu wissen: Je früher die Verkrümmung der Wirbelsäule erkannt wird, desto besser kann diese Fehlstellung therapiert werden.
Was ist eine Skoliose?
Rückenschmerzen kennt wohl jeder von uns. Vor allem in den letzten beiden Jahren, wo oft das Wohnzimmer oder der Küchentisch als Arbeitsplatz herhalten musste, haben auch die Kreuzbeschwerden zugenommen. Mit gezielten Übungen, ergonomischen Büromöbeln und Bewegungspausen zwischendurch, lassen sich diese Probleme gut in den Griff bekommen.
Bei der Skoliose hingegen ist das anders. Sie kann entweder ziemliche Beschwerden bereiten oder auch weitgehend symptomlos bleiben. Die Ursache kann oft nicht eindeutig benannt werden. Eine genetische Veranlagung, hormonelle Schwankungen, ein schiefes Becken, neurologische Erkrankungen oder psychische Gründe können mögliche Auslöser dafür sein. Die Einstufung des Schweregrades einer Skoliose erfolgt anhand dem sogenannten Cobb-Winkel.
Diagnose Skoliose bei Kindern
Häufig wird eine verkrümmte Wirbelsäule in der Kindheit, während Wachstumsphasen oder zu Beginn der Pubertät entdeckt. Wenn Rückenmuskulatur und Wirbel unterschiedlich wachsen, kann es passieren, dass sich die Körperseiten nicht symmetrisch entwickeln. Bei dieser Art der Verformung der Wirbelsäule spricht man von einer strukturellen Skoliose. Im Gegensatz zur funktionellen Skoliose, welche durch äußere Einflüsse wie z.B. Entzündungen entstehen kann. Die Verformung der Wirbelsäule kann C- oder S-förmig oder kurvig mit Beckenschiefstand sein. Ein Röntgen zur genaueren Diagnose steht daher am Beginn jeder Behandlung.
Wie erkenne ich eine Skoliose?
Keiner von uns hat eine exakt gerade Wirbelsäule, aber anhand einiger Übungen können Verformungen, vor allem bei Kindern, auch mit dem bloßen Auge wahrgenommen werden. Gerade in der Wachstumsphase empfiehlt es sich, den Rücken des Kindes regelmäßig zu beobachten, um Veränderungen rechtzeitig festzustellen.
Bitten Sie Ihr Kind, sich vor Sie hinzustellen, mit dem Rücken Ihnen zugewandt. Achten Sie nun auf folgende Merkmale:
- Wirken die beiden Körperhälften symmetrisch?
- Ist die Kopfhaltung gerade oder schräg?
- Sind die Schultern gleich hoch?
- Welches Standbein hat ihr Kind, wirkt eine Beinlänge verkürzt?
- Macht es den Eindruck, als ob die Hüfte hervorstehen würde?
Führen Sie nun den Vorbeugetest durch. Bitten Sie Ihr Kind, sich mit locker hängenden Armen und durchgestreckten Beinen nach vorne zu beugen. Stellen Sie sich hinter Ihr Kind und betrachten Sie seinen Rücken. Fällt Ihnen eine Ungleichmäßigkeit an den Rippen, Schulterblättern, der Taille oder dem Becken auf? Sollten Sie eine Asymmetrie erkennen, sprechen Sie am besten Ihren Haus- oder Kinderarzt darauf an.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bei leichter Diagnose helfen bereits gezielte Übungen, um die geschwächte Muskulatur zu kräftigen und den Körper auf diese Weise aufzurichten. Eine starke Muskulatur ist immer noch die beste Stütze für jede Wirbelsäule. Ist die Verformung der Wirbelsäule bereits fortgeschritten, unterstützt das Tragen eines Korsetts die Wirbelsäule dabei, aufrecht zu bleiben. OP’s hingegen werden nur in seltenen Fällen angewendet.
Welchen Sport kann ich bei Skoliose ausüben?
Da Sporttraining die Körpermuskulatur dehnt und kräftig, soll und darf man sich gerne regelmäßig sportlich betätigen. Vor allem folgenden Sportarten eignen sich gut bei Skoliose:
- Therapeutisches Klettern
- Bogenschießen
- Rückenschwimmen
- Tanzen
- Therapeutisches Reiten
- Nordic Walken
Bei Ihnen oder Ihrem Kind wurde die Diagnose Skoliose gestellt?
Als Physiotherapeutin erstelle ich gerne ein individuelles Trainingsprogramm für Sie, welches Sie auch zu Hause anwenden können. Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Beratungsgespräch.